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Fastenkalender - 18.2. - 22.2.

Haas Claudia 21.02.2021
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22.2. | Rechentricks

Wie viele Tage hat die Fastenzeit? Der lateinische Name "Quadragesima" deutet es an, sie ist die 40-Tage-Zeit. Aber Moment. Zählen Sie mal genau. 40 Tage? Dazu muss man sich schon eines kleinen Tricks bedienen. Die Sonntage werden nicht mitgezählt, Gründonnerstag und Karfreitag aber schon. So kommt man auf die – durchaus ja auch symbolische – Zahl von 40 Tagen.

Ich persönlich finde immer schön, dass die Sonntage nicht mitgezählt sind. Sie sind daher keine Fastentage. Das finde ich nicht unbedingt deswegen schön, weil ich da dann nach Herzenslust schlemmen kann.

Ich mag viel eher die Vorstellung, dass auch lange und weite Wege immer wieder Zwischenstationen brauchen, an denen man entspannen kann und zur Ruhe kommen darf. So sehe ich die Fastensonntage als eine Art Brückenpfeiler, die es möglich machen, den nächsten Schritt, die nächste Fastenwoche in den Blick zu nehmen. Und ehe man es sich versieht, wird es Ostern.

Tobias Wiegelmann, Köln

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21.2. | Erster Fastensonntag

Im heutigen Evangelium (Mk 1, 12-15) berichtet der Evangelist Markus kurz und knapp über den Beginn der Mission Jesu. Vier Verse, die es in sich haben: 40 Tage Wüste in großen Gefahren, die er mit Hilfe von Engeln besteht. Dann der Beginn der Verkündigung im heidnischen Galiläa und die Kernsätze, um die es im Evangelium geht: Erfüllte Zeit – Nahen des Reiches Gottes – Bekehren und Glauben!

Das kann auch für uns in den nächsten Wochen das Programm sein, um das es geht: Zurückkehren auf den Weg Jesu und seinem Wort vertrauen – erkennen, dass es auf das Heute und Jetzt geht ankommt und am Reich Gottes mitbauen.

Mir fällt das Lied ein, dass genau das beschreibt: „Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, heute wird getan oder auch vertan, worauf es ankommt, wenn er kommt!“ Es mag sein, dass es auch für uns 40 Tage Wüstenerfahrung mitten in der Stadt sein werden, aber das Ziel ist klar: Ostern und ein neuer Frühling. Nicht umsonst nennen wir die Zeit, die Jesus am Anfang in Galiläa verbracht hat, den galiläischen Frühling. Die Menschen hörten zu, waren von der Botschaft begeistert und folgten Jesus.

Peter Jansen, Velbert

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20.2. | „Geht ned, gibt’s ned!“

„Wir können viel, wenn wir nur nachhaltig wollen!“ ist einer der wichtigen Grundlinien Adolph Kolpings. Dies hat er auch gelebt: Mit seinen frischen Gedanken hat er die Soziallehre der Katholischen Kirche entscheidend verändert, mit seinem Kolpingwerk durch die Jahrzehnte bis heute für Millionen Menschen die Lebensumstände verbessert.

Wenn wir das vergangene Jahr ansehen, gibt’s einiges, wo der alte Ausspruch „Geht ned, gibt’s ned!“ mehr als bewiesen wurde.

Normal dauert es um die 10 Jahre, einen Impfstoff zu entwickeln – in nicht einmal zwölf Monaten war er erforscht und wird millionenfach ausgeliefert.

Quer durch die Weltgeschichte rotteten Pandemien die Bevölkerungen im zweistelligen Prozentbereich aus – erstmals konnte es in diesen Dimensionen verhindert werden: Durch die Anstrengung (fast) aller …

Wir können extrem viel, wenn wir uns zusammentun und etwas echt wollen!#

Wie wär’s, wenn wir als Weltgemeinschaft solch eine Kraftanstrengung gemeinsam setzten, um den Hunger auszurotten, die Umwelt nachhaltig zu verbessern, Diktaturen und Kriegen ein Ende zu setzen, und vieles andere mehr. Die Anstrengungen für dieserart Ziele müssten nicht annähernd so groß sein, als sie das letzte Jahr uns abgerungen haben.

Die kritische Frage, wie Gott manch Unheil zulassen könne, bekommt eine spannende Antwort: Er hat uns ermächtigt, heftig diese Welt zum Guten zu verändern – wir könnten es! Aber: Tun müssen’s wir, gemeinsam …

Gerald Gump, Bundespräses Kolping Österreich und Pfarrer in Wien

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19.2. | Vollwaschgang

Ich habe eine große Faszination für Waschmaschinen mit Bullauge. Als Kind der DDR kannte ich nur Toplader. Der Anblick begeistert mich immer wieder, stundenlang könnte ich zusehen, wie sich die Wäsche dreht und das Waschmittel schäumt. Und gleichzeitig beruhigen mich die Bewegung und das Geräusch.

Die Waschmaschine scheint mir eine passende Metapher für die Fastenzeit zu sein. Und ich bin dann die schmutzig gewordene Wäsche. Mir werden 40 Tage geschenkt, in denen ich mich neu auf Gott ausrichten kann – 40 Tage, in denen ich meine spirituelle Waschmaschine anmache, um meine Beziehungen zu meinen Nächsten, zu Gott, meine spirituellen Quellen zu hinterfragen, darüber nachzudenken. Ich kann mich reinigen und wachrütteln lassen. Ich kann wesentliches von unwesentlichem trennen. Dabei ist jedes Nachdenken wie ein Waschgang. Und wie jedes Kleidungsstück ein bestimmtes Waschprogramm bekommen sollte, so braucht auch jedes Thema einen Schon- oder Vollwaschgang.

Bleibt zu hoffen, dass ich das richtige Programm einstelle. Damit der Wollpullover nicht einläuft und der Rotweinfleck aus der weißen Tischdecke entfernt wird.

Tobias Kanngießer, Köln

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18.2. | Ich habe einen Traum

Ich habe einen Traum – einen Traum von Hilfsbereitschaft.

Die Menschen leben oft achtlos aneinander vorbei. Sie verschließen die Augen vor dem Leid der anderen. Unsere Hilfe wird nicht immer nur bei großen Dingen gefordert. Sie beginnt im Kleinen, im Alltag. Jemandem über die Straße zu helfen oder auch einfach nur jemandem ein Lächeln zu schenken, das dem anderen Freude bringt. Hilfsbereitschaft heißt auch, durch Gespräche, durch Zeit, die man jemandem anderen widmet, füreinander da zu sein und ihm dadurch zu helfen.

Ich habe einen Traum – einen Traum vom Verzeihen.

Verzeihen, vollkommenes Verzeihen, das fordert Gott von uns. Doch für uns Menschen ist das schwer. Wir können es versuchen, doch oftmals bleibt ein Groll zurück. Die Barmherzigkeit Gottes ist für uns Menschen unvorstellbar. Viele unserer Fehler scheinen für uns „unverzeihlich“, doch für Gott gilt das nicht. Wir können es nicht begreifen und doch dürfen wir uns darüber freuen und dankbar sein.

Ich habe einen Traum – einen Traum von Liebe.

Liebe ist die höchste Gabe, die wir von Gott bekommen. Gott hat uns zuerst geliebt und wir als seine Kinder sollen es ihm gleichtun. Wir sollen versuchen, es Jesus in der Liebe gleichzutun und Gott und unseren Nächsten lieben.

Träumen wir das nicht – leben wir es! So wie Jesus es uns vorgelebt hat und mit seinem Tod und seiner Auferstehung bezeugt hat!

Sabina Pfeiffer, Wien

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